Die Grafen von Montfort Feldkirch errichteten im 13. Jahrhundert die Burg Jagdberg. Im Frühjahr 1499 brannte das Kastell zum dritten Mal innerhalb von hundert Jahren. Die Eidgenossen verweilten nach der gewonnenen Schlacht bei Frastanz am 20. April noch einige Tage im Walgau, und setzten ihr Zerstörungswerk fort. Um ein weithin sichtbares, flammendes Zeichen ihres Sieges zu setzen, verbrannten sie die Festung. Zwar wurde die Burg Jagdberg wieder aufgebaut, doch sorgten schließlich Wind, Wetter und Vernachlässigung der Eigentümer für ihren endgültigen Zerfall. Seit dem 18. Jahrhundert ist sie Ruine.
Südlich von Schlins, auf einem Hügel, erheben sich die mächtigen Mauern der ehemals stolzen Burg Jagdberg. Erstmals wurde die Festung 1299 in einer Urkunde erwähnt. Die Gründer waren die Grafen von Montfort-Feldkirch.
Doch es gibt Hinweise, dass sich schon in grauer Vorzeit eine Fluchtburg auf der Hügelkuppe befand. In einer rätoromanischen Urkunde von 826 scheint als Ortsangabe die Bezeichnung „in locu pedene“ auf. Pedene oder Pitino ist die noch vorrömische (vor 15 v. Chr.) Bezeichnung für eine solche Burg. So erklärt sich auch der dortige Flurname Jupident. In einer Urkunde von 1656 scheint er als Mumpident (munt + pitino = Burgberg) auf.
Die mittelalterliche Burg bestand aus einem mächtigen Palas (Wohntrakt), dessen stattliche Mauern heute noch den Besucher beeindrucken. Im Unterschied zu anderen Festungen besaß Jagdberg niemals einen Bergfried. An die Nordmauer wurde eine dem Erzengel Michael geweihte Burgkapelle angebaut. Leider ist von ihr nichts mehr erhalten. Die Ringmauer umfasst ein Areal von 1770 m².
1397 ging die Burg Jagdberg in den Besitz der Habsburger über. Am 28. September 1405 wurde die Anlage von den Walgauern zerstört und verbrannt. Diese waren mit habsburgerfeindlichen Appenzellern verbündet. Der Feldkircher Zeitgenosse Ulrich Tränkle berichtet kurz und bündig über diese Episode der Appenzellerkriege: „Desselben Jars an Sant Michaels aubendt verbrannten die Wallgöwer dise nachgeschribnen Vösstinen: Jagdberg, Blumenegkh, Ramschwag unnd die Vöste zu Bürs.“ Nach dem Wiederaufbau brannte die Anlage 1440 erneut und musste wieder instand gesetzt werden. 1499 aber wüteten die Schweizerkriege und wie in der Einleitung erwähnt, brannten die Eidgenossen die Burg nieder. Sie wurde „dermaßen ausgebrannt, dass gar kein Zimmer mehr geblieben und seither mit ganzen Bäumen auch wilden Gestäude verwüstet und verwachsen worden“, berichtet am 3. Mai 1559 der damalige Pfandherr Achilles von Altmannhausen an die Innsbrucker Regierung. Er erhielt die Bewilligung zum Wiederaufbau auf Kosten des Regenten.
Um 1700 wurde die baufällige Michaelskapelle geräumt, die 91 Jahre später abgerissen wurde. Auch die Burg alterte langsam und verwandelte sich in eine Ruine. Im 20. Jahrhundert wurden die Reste von Jagdberg in mehreren Etappen restauriert. Seit 1949 wird sie als malerisch-romantische Freilichtbühne genützt.
Wer wissen will, wie die Burg Jagdberg einst ausgesehen hat, der möge den Bildstock aufsuchen, der sich auf der Straße nach Röns und Schlins befindet. Dort ist auf einem Gemälde die Festung abgebildet, so wie sie der Maler im Jahre 1652 noch vorgefunden und porträtiert hat. Möglicherweise befindet sich noch ein Erinnerungsstück an die Michaelskapelle im Kirchlein von Frommengärsch. Der rechte Flügelaltar aus dem Jahre 1481 stammt wahrscheinlich aus der Kapelle. Vollplastisch ist dort die Anbetung der Heiligen Drei Könige zu sehen. Die beiden Glöcklein, die im Dachreiter des Kirchleins hängen, sollen ebenfalls von der Burgkapelle stammen.
Quellen
Franz Josef Huber Jahrbuch Vorarlberger Landesmuseum 2008 – 2010, Wo Graf und Ritter Burgen bauten , Bregenz 2010
Alois Niederstätter Die Vorarlberger Burgen, Universitätsverlag Wagner Ges.m.b.H, Innsbruck 2017