— Eine „alte“ Industrieregion?
— Infrastruktur
— Erste Fabriken und ihre Gründer
— Die Arbeiterinnen und Arbeiter
— Arbeitsmigration
— Verschiedene Krisen
— Kontinuierliche Industrialisierung
— Industrielandschaft Walgau
— Veränderung des Sozialgefüges
— Rund um die Fabriken
— Wohnen
Industrieschauplatz Frastanz
Industrieschauplatz Nenzing
Industrieschauplatz Thüringen
Industrieschauplatz Bludenz
Industrieschauplatz Nüziders
Industrieschauplatz Gais
Industrieschauplatz Bürs
Industrieschauplatz Satteins
Weiterführende Literatur
Die Industriegeschichte der Gemeinde Nüziders ist eng mit der von Bludenz verknüpft. Dank der Lage vor den Toren der Stadt und der Wasserläufe Niezbach und Stutzbach wurde es 1886 von Christian Lorünser als Standort für eine Loden- und Wollstofffabrik ausgewählt. Im alten Gewerbeviertel im Oberdorf von Nüziders fand er den idealen Bauplatz. Er war davor bereits als Teilhaber der Baumwollspinnerei „Alt-Klarenbrunn“ Wolf & Cie in Bludenz in Erscheinung getreten. Die Lorünser-Fabrik in Nüziders war eine der wenigen Wollstoff erzeugenden Betriebe in Vorarlberg.
Das bedeutendste Bauvorhaben des Unternehmens war die neue Färberei und Weberei, die der Bregenzer Architekt Willibald Braun 1931 entwarf und die heute als Wohnbau genutzt wird. Das Gebäude ist eines der seltenen Beispiele der frühen Moderne in Vorarlberg.
Zu Beginn des Zweiten Weltkriegs erwarb das Unternehmen die angrenzende Betriebsanlage der holzverarbeitenden Firma Dressel & Pauli am Außerbach. Der Lorünser-Besitz reichte somit von der oberen Burggasse bis in Dorfzentrum. Eines der neuerworbenen Gebäude war das heutige Gemeindeamt Nüziders, das zu einer Schlosserei umgewandelt und an das ein Wohnhaus für Arbeiter angebaut wurde. Ein interessantes Detail: In diesen Räumen war 1894 kurzfristig die Fahrraderzeugung von Robert Bilgeri und Paul Wurzer aus Wasserburg untergebracht gewesen (Helios Räder). Aus ihr gingen später die Fahrradfabrik Bilgeri, Wurzer & Co. und die Skifabrik Bilgeri hervor.
Nach dem Zweiten Weltkrieg expandierte die Tuchfabrik in Klaus im Vorderland und später in Hörbranz. 2001 musste Lorünser Konkurs anmelden.
Zur Holzfabrik Dressel & Pauli gehörten in Nüziders auch zwei Gründerzeitvillen, die ebenfalls in den Besitz des Unternehmens kamen. Der Hauptwohnsitz der Familie war aber von den 1960er-Jahren an die 1898 vom Fabrikanten Emil Gassner beauftragte historistische Villa am Obdorfweg in Bludenz. Dort war in einem Anbau auch ein Detailverkauf von Lorünser untergebracht, an den sich viele Bludenzerinnen und Bludenzer noch gut erinnern können.
Weiterführende Literatur
Peter Bußjäger: Gemeindebuch Nüziders, Dornbirn 1994
Gerhard Burtscher: Nüziders; kleine Heimatkunde der Sonnenberg-Gemeinde Nüziders 1993
Hubert Frommelt: Die erste Fahrradfabrik Vorarlbergs, in: Vorarlberger Oberland, Kulturinformationen, Heft 3, 1988, S.107-110
Barbara Motter, Barbara Grabherr-Schneider: Orte-Fabriken-Geschichten, 188 historische Fabriksbauten in Vorarlberg, hg. v. Wirtschaftsarchiv Vorarlberg, Innsbruck 2014
— Eine „alte“ Industrieregion?
— Infrastruktur
— Erste Fabriken und ihre Gründer
— Die Arbeiterinnen und Arbeiter
— Arbeitsmigration
— Verschiedene Krisen
— Kontinuierliche Industrialisierung
— Industrielandschaft Walgau
— Veränderung des Sozialgefüges
— Rund um die Fabriken
— Wohnen
Industrieschauplatz Frastanz
Industrieschauplatz Nenzing
Industrieschauplatz Thüringen
Industrieschauplatz Bludenz
Industrieschauplatz Nüziders
Industrieschauplatz Gais
Industrieschauplatz Bürs
Industrieschauplatz Satteins
Weiterführende Literatur