— Eine „alte“ Industrieregion?
— Infrastruktur
— Erste Fabriken und ihre Gründer
— Die Arbeiterinnen und Arbeiter
— Arbeitsmigration
— Verschiedene Krisen
— Kontinuierliche Industrialisierung
— Industrielandschaft Walgau
— Veränderung des Sozialgefüges
— Rund um die Fabriken
— Wohnen
Industrieschauplatz Frastanz
Industrieschauplatz Nenzing
Industrieschauplatz Thüringen
Industrieschauplatz Bludenz
Industrieschauplatz Nüziders
Industrieschauplatz Gais
Industrieschauplatz Bürs
Industrieschauplatz Satteins
Weiterführende Literatur
Mit dem Alvierbach gehörte Bürs zu den interessanten Industriestandorten im Walgau. Mit Blick auf die Nähe zum Firmensitz in Bludenz erwarb Getzner, Mutter & Cie. 1835 ein Grundstück in Bürs – nicht zuletzt, um dem Kauf der Wasserrechte durch andere Unternehmen zuvorzukommen. Nach der Spinnerei in Nenzing und der Türkischrot-Färberei in Frastanz-Felsenau wurde in Bürs Anfang der 1840er-Jahre ein Hochbau für eine Spinnerei und Weberei errichtet, der mit seinen Ausmaßen alle bisher in Vorarlberg errichteten Fabriken in den Schatten stellte. Bis in die späten 1970er-Jahre war die Lünerseefabrik durchgehend in Betrieb. Eine Unterbrechung gab es lediglich im Zweiten Weltkrieg. Im vierten und fünften Stockwerk wurde von der Stadt Bludenz 1940 ein Kriegsgefangenen- und 1942 ein Zwangsarbeiterlager eingerichtet. 1944 kam auch noch ein Rüstungsbetrieb für die Fertigung von Funkgeräte- und Handgranatenteilen hinzu.
Neue Produktionsbereiche wie eine Nähfadenerzeugung, eine eigene Stoffdruckerei und später eine Bettwäschekonfektionierung kamen nach dem Krieg zur Weberei hinzu. Die heute unter Denkmalschutz stehende Lünerseefabrik wurde 1985 im Zuge der Zentralisierung des Gesamtunternehmens Getzner, Mutter & Cie aufgelassen und die Buntweberei nach Bludenz verlegt. 1998 wurde die Fabrik an ein Bauunternehmen verkauft. Ein großzügiger Gewerbepark mit einem völlig neu gestalteten Gelände nördlich der Fabrik entstand. Auf einem benachbarten Grundstück wurde ab 1969 der Firmenzweig Getzner Werkstoffe ausgebaut. Das Unternehmen ist heute weltweit Technologieführer im Bereich Schwingungsisolierungen. Eine Besonderheit in Bürs waren das 1871 von Getzner, Mutter & Cie als Kosthaus errichtete Mädchenheim, eines der ersten in Vorarlberg, und die Arbeiterwohnhäuser in der Bürser Allee (Straße heute nicht mehr vorhanden). Der Autobahnbau, die Zuschüttung des Illkanals und die Ansiedlung neuer Betriebe zwischen Bürs und Bludenz Ende der 1980er-Jahre führten zu tiefgreifenden räumlichen Veränderungen.
Denkmalgeschütztes Kraftwerk
Das Alvierwerk mit dem dazugehörigen Elektrizitätswerk Getzner in Bürs zählt zu den größten privaten Kraftwerken in Österreich. Das im Jugendstil erbaute Kraftwerk am Eingang der Bürser Schlucht ist ein besonders schönes Industriedenkmal im Walgau. Es wurde vom Energiepionier Ferdinand Gassner, Teilhaber des Unternehmens Getzner, Mutter & Cie, und vom Bludenzer Baumeister Ignaz Wolf über viele Jahre in mehreren Varianten geplant. Das Werk lieferte an alle Getzner’schen Fabriken im Raum Bludenz und Nenzing Strom.
Weiterführende Literatur
Andreas Rudigier, Brigitte Truschnegg: Bürs: Die Geschichte eines Dorfes, Lustenau 2013
Barbara Motter, Barbara Grabherr-Schneider: Orte-Fabriken-Geschichten, 188 historische Fabriksbauten in Vorarlberg, hg. v. Wirtschaftsarchiv Vorarlberg, Innsbruck 2014
— Eine „alte“ Industrieregion?
— Infrastruktur
— Erste Fabriken und ihre Gründer
— Die Arbeiterinnen und Arbeiter
— Arbeitsmigration
— Verschiedene Krisen
— Kontinuierliche Industrialisierung
— Industrielandschaft Walgau
— Veränderung des Sozialgefüges
— Rund um die Fabriken
— Wohnen
Industrieschauplatz Frastanz
Industrieschauplatz Nenzing
Industrieschauplatz Thüringen
Industrieschauplatz Bludenz
Industrieschauplatz Nüziders
Industrieschauplatz Gais
Industrieschauplatz Bürs
Industrieschauplatz Satteins
Weiterführende Literatur